Die Ursache für Kriminalität wird als ein Zusammenwirken von psychologischen Faktoren, fehlgeschlagenen Sozialisationsprozessen und sozialen Umweltbedingungen gesehen. Dementsprechend wird bei der Resozialisierung versucht, auf alle Bereiche soweit wie möglich Einfluss zu nehmen.
Motivation für eine Einstellungs- und Verhaltensänderung wird als Voraussetzung betrachtet, damit Resozialisierung gelingen kann. Diese soll vor allem durch positive Vorbilder, die aus der Subkultur ausgestiegen sind, gefördert werden. Resozialisierung wird als Prozess betrachtet, für den sowohl ein Klima des Vertrauens und des Respekts notwendig sind als auch ein Anspruch auf Verhaltensänderung, um einer Mitnahmementalität und Konsumhaltung entgegenzuwirken. Der Gefangene soll motiviert und selbst aktiv werden, mit dem Ziel, die Verantwortung für das eigene Leben und Handeln zu übernehmen. Die Kombination aus Anspruch, bei gleichzeitiger bestmöglicher Unterstützung, und Achtung der Menschenwürde wird als Schlüssel für den Resozialisierungs- und Integrationsprozess gesehen. Der Resozialisierungsprozess soll mit dem ersten Tag der Inhaftierung beginnen und die gesamte Haftdauer, einschließlich der Übergangszeit nach der Entlassung umfassen.
Das Selbstverständnis von SET-FREE ist es, fachlich begleitete Selbsthilfearbeit zu leisten. Darunter wird einerseits eine klare Vorgabe, wie die Arbeit zu gestalten ist und eine entsprechende Schulung der ehrenamtlichen Mitarbeiter verstanden, die Koordination und Leitung durch Fachpersonal sowie das Bestreben nach Multiplikation durch Inhaftierte, die für eine verantwortliche Beteiligung am Projekt ausgebildet werden.
Das Programm von SET-FREE setzt sich aus mehreren Elementen zusammen, die aufeinander aufbauen und einander bedingen.