Das Sächsische Justizministerium hat sich erfreulicherweise zum Ziel gesetzt, sowohl den Strafvollzug in freien Formen auszuweiten, als auch Elemente von Restorative Justice in den Sächsischen Strafvollzug zu implementieren.
Nach monatelangen Vorarbeiten haben wir in den letzten Wochen für beide Themen je ein Konzept eingereicht und uns um eine entsprechende Projekt-Bezuschussung beworben. Es ist offen, wieviele und welche Mit-/Bewerber hier einen Zuschlag bekommen, aber noch sind wir im Rennen!
APAC
Für den Strafvollzug in Freien Formen (alternative Strafvollzugsform) ist Sachsen das bisher einzige und erste Bundesland, das die Erweiterung auf erwachsene Gefangene im Gesetz verankert hat; bisher gab es dies erst für jugendliche Straftäter bzw. junge Erwachsene.
Hier haben wir ein Konzept entwickelt, das im geschlossenen Vollzug beginnen und dann möglichst über eine eigene Wohngruppe in ein kleines Reintegrationszentrum draußen führen soll, in dem die Betroffenen bestmöglich auf die Wiedereingliederung vorbereitet werden sollen – ganz ohne Mauern und Gitter!
Dieses Konzept läuft letztlich auf ein „APAC Dresden“ hinaus und wäre damit das erste APAC in Deutschland – ein Meilenstein auf dem Weg zur Einführung alternativer Strafvollzugsformen und auch ein Meilenstein für die APAC-Methode, die damit dann in Deutschland angekommen wäre.
Aber noch sind die Hürden hoch und vor allem die geplante Finanzausstattung des Modells ist extrem eng bemessen. Weil wir schon seit mehreren Monaten zusammen mit einigen Mitarbeitenden sehr viel Zeit und Kraft investiert haben, ohne dass dies im Nachhinein bei der Bezuschussung berücksichtigt werden kann, bitte wir bereits jetzt um eure Spenden – um einen gewissen Ausgleich für diejenigen, die hier viel Zeit eingebracht haben, leisten zu können, brauchen wir entsprechende finanzielle Mittel.
Wenn möglich unterstützt bitte dieses Vorhaben und wir bitten euch dafür auch um euer Gebet – das wäre für die Vorhaben sehr wertvoll – danke!
Restorative Justice
Vor einer Einführung in den gesamten Strafvollzug will der Freistaat Sachsen erste Elemente der Philosophie von „Restorative Justice“ in einer geeigneten JVA erproben, und zwar zunächst das Element der Konfliktschlichtung, also der Schlichtung von Konflikten zwischen Gefangenen untereinander, zwischen Gefangenen und deren Umfeld in der JVA sowie zwischen Gefangenen und deren Bezugspersonen draußen. Ein weiteres Element soll die Täter-Opfer-Arbeit sein, bestehend aus Kursen in Opfer-Empathietraining (OET), dem Kurs Opfer und Täter im Gespräch (OTG) sowie Maßnahmen des tatsächlichen Täter-Opfer-Ausgleichs (TOA).
Für die Umsetzung dieser beiden Elementen von Restorative Justice haben unsere MitarbeiterInnen umfangreiche Vorarbeiten erbracht, die Konzepte mitentwickelt und sie stehen auch für die Phase der Umsetzung zur Verfügung, über die in den nächsten Wochen entschieden werden soll. Eine tolle Leistung und von unserer Seite ein herzliches Dankeschön! Aber auch hier können wir einen finanziellen Ausgleich dieser Arbeit nur dann leisten, wenn ein entsprechendes Spendenaufkommen zur Verfügung steht.
Bild oben: Justizvollzugsanstalt Dresden Bild: DynaMoToR Gemeinfrei